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Nebennierenmark

Clonidin-Test
Indikation

Bestätigungstest zum Nachweis eines Phäochromozytoms bei auffälligen Befunden im Suchverfahren (Bestimmung der Catecholamine im 24 Stunden-Sammelurin, Bestimmung von Normetanephrin und Metanephrin im Plasma).

Testprinzip

Clonidin ist ein zentral wirksamer präsynaptischer α2-Rezeptoragonist, der die Freisetzung von Noradrenalin aus den sympathischen Nervenendigungen supprimiert.

Nebenwirkung

Auslösung eines klinisch relevanten Blutdruckabfalls

Durchführung
  1. Am liegenden Patienten Legen einer Venenverweilkanüle. Jede Form von Stress für den Patientin/die Patientin ist zu vermeiden
  2. Nach 30 Minuten in liegender Position Blutentnahme für die Bestimmung von Metanephrin, Normetanephrin, Adrenalin und Noradrenalin.
  3. Gabe von 300 µg Clonidin p. o., Verweilen in liegender Position
  4. Nach 180 Minuten zweite Blutentnahme für Metanephrin, Normetanephrin, Adrenalin und Noradrenalin (EDTA-Plasma, sofort zentrifugieren und einfrieren).
  5. Proben bitte entsprechend beschriften (Material, Abnahmezeitpunkt). Probentransport in Kühlbehältern, die vor-her im Labor bestellt werden können.

Hinweise: Interferierende Pharmaka sollen 7 Tage vor Beginn des Clonidin-Tests abgesetzt werden. Vor dem Test sollte Nahrungskarenz eingehalten werden. Während des Tests sollen alle 30 Minuten Blutdruck und Herzfrequenz gemessen werden. Vor und während des Tests ist Stress für den Patienten zu vermeiden.

Bewertung

Das Absinken von Adrenalin und Noradrenalin in den Referenzbereich bzw. auf mindestens 50 % des Basalwertes sprechen gegen ein Phäochromocytom.
Deutlich erhöhte Basalwerte und ausbleibender Abfall der Katecholamine nach Clonidin sprechen für ein Phäochromocytom.

Literatur

Schäffler, A. et al.: Funktionsdiagnostik in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel. Springer, 2. Auflage, 2013: 74