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Krebsvorsorge

Prostata spezifisches Antigen (PSA)

Prostatakrebs ist der am häufigsten diagnostizierte Tumor des Mannes und die zweithäufigste Krebstodesursache nach dem Lungentumor. Ab dem 45. Lebensjahr wird daher eine jährliche Krebsfrüherkennungsuntersuchung empfohlen. Diese umfasst eine Tastuntersuchung vom Darm aus, die den Prostatatumor jedoch häufig zu spät erkennt. Die Früherkennung kann durch eine Bestimmung des Tumormarkers PSA im Blut allerdings deutlich verbessert werden.

PSA ist ein Eiweiß, das von der Prostata gebildet wird. Leichte Erhöhungen können auch bei einer gutartigen Vergrößerung der Prostata (benigne Prostathyperplasie [BPH]) auftreten. Hiervon ist jeder zweite Mann über 60 Jahre betroffen! Ebenso steigen die PSA-Werte bei einer Entzündung der Prostata (Prostatitis) leicht bis mäßig an. Bei stark erhöhten Werten wird jedoch ein bösartiger Tumor immer wahrscheinlicher.

Zur besseren Einordnung leicht erhöhter Werte wurde vor einigen Jahren die Bestimmung des sogenannten "freien PSA (fPSA)" eingeführt. Ein Teil des PSA liegt als freies, ungebundenes PSA vor, der übrige Anteil des PSA ist an Eiweißmoleküle gebunden, diesen nennt man "komplexiertes PSA (cPSA)". Die Summe aus komplexiertem PSA (cPSA) und freiem PSA (fPSA) ergibt das Gesamt-PSA (PSA). Bei gutartigen Vergrößerungen der Prostata liegt der Anteil an freiem PSA höher als bei bösartigen Veränderungen, dementsprechend ergeben sich bei gutartigen Veränderungen hohe Quotienten aus freiem PSA und Gesamt-PSA (freies PSA/PSA).

Die Kosten dieser Vorsorgeuntersuchungen (ohne Krankheitsverdacht) werden leider von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen, was häufig von Experten kritisiert worden ist.

Hämoglobin-Haptoglobin-Komplex und Hämoglobin im Stuhl -
neues Testverfahren zur Darmkrebsfrüherkennung

In Deutschland ist Darmkrebs die zweit- bzw. dritthäufigste Todesursache unter den Krebserkrankungen bei Männern (nach Lungenkrebs) und Frauen (nach Brust- und Lungenkrebs). An Darmkrebs sterben jährlich ca. 26.000 Menschen und über 60.000 erkranken neu an diesem Leiden (Quelle: Krebs in Deutschland 2009/2010, 9. Ausgabe, 2013, Robert-Koch-Institut).

Der Darmkrebs entsteht in den meisten Fällen aus gutartigen Vorstufen, den Polypen, die über viele Jahre wachsen und erst nach mehreren Jahren zu bösartigen Darmerkrankungen entarten. Durch eine frühzeitige Erkennung dieser Vorstufen kann Darmkrebs verhindert werden. Die Heilungschance bei einem im frühen Stadium erkannten Darmkrebs ist mit über 90 % außerordentlich hoch. Nur der zu spät erkannte Darmkrebs endet tödlich, deshalb ist die regelmäßige Untersuchung auf Darmkrebs ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge.

Darmkrebsfrüherkennung:

Gesetzlich versicherten Patientinnen und Patienten werden ab dem 50. Lebensjahr
eine gezielte Beratung sowie folgende Untersuchungen angeboten:

  • Ab dem Alter von 50 bis zur Vollendung des 55. Lebensjahres haben Sie Anspruch auf die jährliche Durchführung eines immunologischen Tests (iFOBT) auf verborgenes Blut im Stuhl.
  • Ab 55 Jahren an haben Sie dann die Möglichkeit, zwischen der Darmspiegelung (Koloskopie) zweimal im Abstand von 10 Jahren einerseits und dem iFOBT alle zwei Jahre andererseits zu wählen.

Für den iFOBT muss ein entsprechendes Probenentnahmesystem verwendet werden, welches das Hämoglobin im Stuhl für mindestens fünf Tage bei Raumtemperatur stabil hält. Dies wird durch eine Pufferlösung erreicht, die in den Teströhrchen enthalten ist.

Der immunologische Nachweis des Hämoglobin-Haptoglobin-Komplex wird weiterhin nicht von den Krankenkassen bezahlt. Haptoglobin spielt eine wichtige Rolle bei der Rückgewinnung des menschlichen Blutfarbstoffes aus lysierten Erythrozyten: Das Hämoglobin wird während der Darmpassage an Haptoglobin gebunden und dabei entsteht der sog. Hämoglobin-Haptoglobin-Komplex.