Labordiagnostik - Analyte
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Cyclische citrullinierte Peptide-Antikörper (CCP-Ak)

EDV-Kürzel: AKCCPE

Kategorie:

Immunologie, Autoantikörper

Messmethode:

Chemilumineszenzimmunoassay

Ansatzzeit:

täglich

Material:

Serum: 0,5 mL
Kein Plasma verwenden! Plasma führt zu falsch hohen Ergebnissen.

Stabilität von Serum:

Stabilität von Serum bei –20 °C: 12 Monate
Stabilität von Serum bei 2 – 8 °C: 8 Tage
Stabilität von Serum bei 20 – 25 °C: 3 Tage

Symptom/Krankheit:

Rheumatoide Arthritis; Kollagenose

Referenzbereich / Interpretation:

< 17,0 kU/L

Bemerkung:

Antikörper gegen Cyklische citrullinierte Peptide (CCP) weisen eine hohe Spezifität für die Rheumatoide Arthritis (rA) auf (97 %). Ihre Sensitivität beträgt für die frühe Rheumatoide Arthritis 58 %, für die etablierte Erkrankung 55 - 72 %. Sie treten häufig bereits in frühen Krankheitsstadien, teilweise sogar Jahre vor Einsetzen der klinischen Symptomatik auf. Der Nachweis von CCP-Antikörpern bei Rheumatoider Arthritis korreliert signifikant mit der Entwicklung von Gelenksdestruktionen. Es ist belegt, dass Patienten mit CCP-Antikörpern einen deutlich aggressiveren Verlauf inklusiver erosiver Schädigungen entwickeln als solche, die hinsichtlich der CCP-Antikörper negativ sind. Die Konzentration der CCP-Ak korreliert nicht mit der klinischen Aktivität der Erkrankung. So findet man keine klare Korrelation zum Disease Activity Score 28, zum C-reaktiven Protein oder zur Eryhtrozyten-Sedimentationsrate (BSG).

Nur sehr selten finden sich CCP-Antikörper bei anderen Kollagenosen (z. B. bei SLE, Sklerodermie, Sjögren-Syndrom) oder Arthropathien anderer Genese.

Historie

In Seren von Rheumatoide Arthritis-Patienten liessen sich mittels Immunfluoreszenztests häufig sog. „perinukleäre Faktoren“ oder auch Keratin-Antikörper nachweisen. Die Häufigkeit dieser Antikörper war stark methodenabhängig und variierte zwischen unterschiedlichen Studien stark. Als Zielantigen dieser Antikörper konnte das Protein Filaggrin identifiziert werden, ein in verhornenden Epithelien vorkommendes Protein, das an der Aggregation und der Ausbildung von Disulfidbrücken zwischen intermediären Keratinfilamenten während der Verhornung epidermaler Zellen beteiligt ist. Die relevanten Epitope dieses Proteins enthielten durch posttranslationale Modifikation von Arginin-Resten des Filaggrins durch die Peptidylarginin-Deimidasen die nichtessentielle Aminosäure Citrullin und lagen häufig in cyclischen Formen, die z. T. auch im Rahmen der Apoptose entstehen, vor.

Das Filaggrinprotein lässt sich für spezifische Autoantikörpernachweise nur schwer in reiner Form darstellen. Man erkannte darüberhinaus, dass die relevanten Antikörper auch mit anderen, nicht aus Filaggrin stammenden cyclischen citrullinierten Peptiden reagierten. Für den Einsatz in der Diagnostik zeigte sich, dass ein aus der Filaggrinsequenz im Bereich der Aminosäuren 306-324 (Arg312 -> Cit) entnommenes Peptid gut geeignet war. Dieses Peptid kam als Antigen zum Nachweis von anti-CCP zum Einsatz. In mittlerweile erhältlichen Tests der zweiten und dritten Generation werden modifizierte Peptide verwendet, die eine noch höhere Testsensitivität und -spezifität ermöglichen.

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