15.11.2023: Bioscientia Labor Karlsruhe als Aussteller auf der Messe "MEDIZIN 2024" in Stuttgart. Nähere Informationen finden Sie hier.

01.08.2023: Hygiene in der Arztpraxis: 3. Auflage der KV-Broschüre "Hygiene in der Arztpraxis. Ein Leitfaden" erschienen. Nähere Informationen finden Sie hier.

01.07.2023: Hepatitis-B-Test jetzt bereits zu Beginn der Schwangerschaft. Nähere Informationen finden Sie hier.

Lactosetoleranz-Test
Indikation
  • Gastrointestinale Beschwerden (Meteorismus, Diarrhoe, Schmerzen) nach Genuss von Milch oder Milchprodukten
  • Verdacht auf primären oder sekundären Lactasemangel
  • Verdacht auf Lactosemalabsorption anderer Genese
Durchführung
Zeit Gabe von Analyt Material
0 min Blutentnahme nüchtern Glucose GlucoEXACT
  50 g Lactose in 400 mL Wasser oder Tee gelöst oral einnehmen, bei Kindern ab dem 2. Lebensjahr 2 g Lactose pro kg Körpergewicht, bis max. 50 g    
30 min   Glucose GlucoEXACT
60 min   Glucose GlucoEXACT
90 min   Glucose GlucoEXACT
120 min   Glucose GlucoEXACT
  • Proben bitte mit Entnahmezeitpunkt beschriften.
Bewertung Ein Anstieg der Glucosekonzentration im stabilisierten venösen Plasma > 20 mg/dL bzw. 1,11 mmol/L gilt als physiologisch, Anstiege darunter als pathologisch.
Bei pathologischem Ausfall des Tests ist mit Bauchkrämpfen, Blähungen und Durchfall innerhalb von 8 Stunden nach Testbeginn zu rechnen.

Erkrankungen mit Lactoseintoleranz

Primärer Lactasemangel: Der genetisch determinierte, primäre Lactasemangel tritt kongenital selten, mit zunehmendem Lebensalter dagegen - abhängig von der Herkunft - sehr häufig auf (15 % der Deutschen, 75 % der Bevölkerung weltweit). Die Schwere der klinischen Symptomatik variiert und kann zur Fehlinterpretation eines funktionellen Krankheitsbildes führen. Unreife Neugeborene weisen physiologischerweise eine Lactasemaldigestion auf, da die Lactaseaktivität erst kurz vor dem Gestationstermin ansteigt.

Sekundärer Lactasemangel: Der erworbene, sekundäre Lactasemangel ist eine Begleiterscheinung unterschiedlicher Grunderkrankungen mit intestinaler Beteiligung wie z. B. chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen, Colon irritable, Zöliakie, tropischer Sprue, intestinaler Lymphome, M. Whipple, genuiner intestinaler Lymphangiektasie, A-β-Lipoproteinämie, blind-loop-Syndrom, Strahlenenteritis, infektiöser Gastroenteritiden, Mukoviszidose, akuter Virushepatitis und medikamentöser Therapie mit Colchizin, Neomycin oder Methotrexat. Bei sekundärem Lactasemangel wird die Malassimilation durch den Verlauf der Grunderkrankung bestimmt; sie kann jedoch auch nach Restitution der Darmmucosa persistieren.
Liteatur Thomas, L.: Labor und Diagnose. TH-Books Verlagsgesellschaft. 8. Auflagen 2012: 770 - 773
Xylose-Belastung (Resorptions-Test)
Indikation
  • Erfassung einer Kohlehydrat-Resorptionsstörung im proximalen Dünndarm
  • DD: Diarrhoen, Sprue, Ileitis regionalis, Zustand nach Magen- und Darmresektion, exkretorische Pankreasinsuffizienz, Malabsorption
Durchführung Urin:
1. Blase entleeren
2. Nach Entleerung der Blase Verabreichung von 25 g D-Xylose in 300 mL Wasser. 200 mL Wasser nachtrinken lassen.
3. Sammeln des Urins über 5 Stunden.
4. Messung der Xylose-Ausscheidung in 10 mL des 5 h-Urins.

Serum (alternativ):
1 Blutentnahme zur Bestimmung der basalen Konzentration von Xylose im Serum
2. Verabreichung von 25 g D-Xylose in 300 mL Wasser. 200 mL Wasser nachtrinken lassen.
3. Blutentnahme nach 15, 60 und 120 Minuten (Proben 2 - 4 bitte korrekt beschriften).
4. Messung der Serum-Xylose-Werte im Labor.
Hinweis Der Patient muss nüchtern sein! Keine Nahrungsaufnahme während des Test.
Beurteilung Normal:
Urin: Ausscheidung vom 5,5 - 8,25 g bzw. 22 - 33 % Xylose im 5 h-Sammelurin
Serum: Basalwert bis 5 mg/dL Xylose, nach Belastung über 10 mg/dL nach 15 min, über 20 mg/dL nach 60 min und über 30 mg/dl nach 120 min
Literatur Neumeister, B., & Böhm, B. O.: Klinikleitfaden Labordiagnostik. Urban & Fischer, 5. Auflage, 2015: 189-190
Eisen-Belastung
Indikation Verdacht auf Eisen-Resorptionsstörung
Durchführung
  1. Blutabnahme nüchtern, Eisen (Serum)
  2. Gabe von 200 mg zweiwertiges Eisen als Tablette
  3. Blutentnahme nach 2 Stunden (Probe II), Eisen (Serum)
  4. Blutentnahme nach 4 Stunden (Probe III), Eisen (Serum)
Beurteilung Bei Patienten mit normaler Eisenresorption sollte der Ausgangswert um midestens 50 µg/dL ansteigen. Ein geringerer Anstieg deutet auf eine Resorptionsstörung. Bei Einsenmangel kommt es nach Gabe der Eisen-Tablette zu einem sehr starken Anstieg des Serumeisenspiegels.
Literatur Kloepfer, K., Schmid, P., Wuillemin, W.A., & Rüfer, A.: Reference values for oral iron absorption of bivalent iron in healthy volunteers. Swiss Med Wkly. 2015, Jan 22;145:w14063.
doi: 0.4414/smw.2015.14063.eCollection 2015.