Labordiagnostik - Analyte
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Varicella-Zoster-Virus-Antikörper, IgG (VZV-Ak, IgG)

EDV-Kürzel: VZVG

Kategorie:

Mikrobiologie, Viren

Messmethode:

Chemilumineszenzimmunoassay

Ansatzzeit:

3/Woche

Material:

Serum: 1 mL

EDTA-Plasma: 1 mL

Heparin-Plasma: 1 mL

Stabilität der Proben:

Stabilität von Serum/Plasma/Blut/Liquor/Harn bei 2 – 8 °C: 14 Tage

Symptom/Krankheit:

Neuralgien, unklare; Gürtelrose; Windpocken; Exanthem, polymorphes; Zoster [Herpes zoster]

Referenzbereich / Interpretation:

negativ: < 50,0 mIE/mL
grezwertig: 50,0 - 150 mIE/mL
positiv: ≥ 150,0 mIE/mL

Bemerkung:

Aufgrund der hohen Durchseuchungsrate hat der Antikörpernachweis nur bei einer Primärinfektion diagnostische Aussagekraft. Bei dieser lassen sich Antikörper schon 3 bis 4 Tage nach Exanthemausbruch nachweisen, das 3 bis 5 Tage vor dem Exanthem zur Virämie kommt. Der Nachweis einer akuten Infektion gelingt mittels IgM-Anstieg, wobei diese Antikörper bis zu 3 Monaten und länger nachweisbar sind.

Beim Zoster erfolgt meist ein signifikanter Anstieg von IgG- und IgA-Antikörpern, IgM-Antikörper sind nicht immer nachweisbar.

Aufgrund der bekannten Kreuzreaktion zwischen VZV und HSV wird bei bis zu 20 % der Patienten mit Varizellen oder Zoster eine aktive HSV-Infektion vorgetäuscht. Kreuzreaktionen sind auch mit EBV und CMV möglich.

Auf 10.000 Schwangerschaften sind 1 - 7 VZV-Primärinfektionen zu verzeichnen, bei denen wiederum in 20 - 25 % der akut infizierten Mütter eine diaplazentare Übertragung des VZV auf den Embryo/Fetus erfolgt. Nicht jede infizierte Frucht erkrankt auch an einer Varizellenembryofetopathie. Dies ist am ehesten der Fall, wenn die Infektion im ersten oder zweiten Trimenon stattfindet. Die Prognose für das Kind ist dann ungünstig, etwa 25 % versterben in den ersten Lebensmonaten. Beim kongenitalen Varizellensyndrom treten auf: Hautveränderungen, Augenerkrankungen, Skeletthypoplasien und neurologische Defekte. Zwischen einem Zoster in der Schwangerschaft und angeborenen Missbildungen ist dagegen bisher kein Zusammenhang bekannt.

Zur besonders schweren konnatalen Varicelleninfektion kommt es, wenn die Mutter innerhalb der letzten 4 Tage vor bis einschließlich 2 Tage nach der Geburt eine VZV-Infektion erleidet. In solchen Fällen muß dem Kind unverzüglich VZV-Immunglobulin verabreicht werden.

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